Sommerkonzert des Aachener Kammerorchesters am 30. Juni 2019 im Ballsaal des Alten Kurhauses
Unser Sommerkonzert war diesmal geprägt von Musik der Romantik, wobei die Werke von Edward Elgar und César Franck naturgemäß die gewichtigen Brückenpfeiler des Programms bildeten. Aber auch die „Rhapsodie“ des anwesenden jungen Komponisten David Menke (mit dem Untertitel „Musik zu einem imaginären Film“) fand durch den häufigen Rückgriff auf tonale Strukturen, wie sie in Hollywood-Produktionen überwiegend auftauchen, starken Anklang bei der Zuhörerschaft.
Elgars Orchesterlieder „Sea Pictures“, im Vergleich mit dem Pomp-and-Circumstance-Marsch Nr.1, dem Cellokonzert und den Enigma-Variationen eher weniger bekannt, beeindrucken durch eine ausdrucksstarke Instrumentierung und eine Gesangspartie, die große Anforderungen aufweist. Die Mezzosopranistin Maria Hilmes meisterte die Schwierigkeiten mit ihrer leichten und beweglichen Stimme scheinbar mühelos. Das Orchester assistierte vor allem durch eine sehr variable Dynamik und die nötige Flexibilität bei den zahlreichen vom Komponisten vorgeschriebenen Tempowechseln.
Die abschließende Sinfonie von César Franck, ein durchaus gewichtiger Beitrag neben den prominenten Werken der Zeitgenossen Brahms und Bruckner, erfuhr eine mehr als nur ansprechende Interpretation. Vor allem die solistischen Beiträge der Bläser beeindruckten, aber auch die Streicher meisterten spielerisch ihre virtuosen Passagen. Wie zu erwarten führte Dirigent Reinmar Neuner uns durch seine suggestive Gestik durch sämtliche Klippen der Partitur. Das Publikum bedankte sich mit lang anhaltendem Beifall.